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Couragierte Leistung wurde nicht belohnt

4. Spieltag Sachsenliga VfB Fortuna Chemnitz - FC Balu-Weiß Leipzig 1:1 (1:0)

 

„Seuchensaison bleibt Seuchensaison“, sagte kurz nach dem Abpfiff ein enttäuschter Fortuna-Fan und meinte damit den Umstand, dass eine gute fußballerische und kämpferische Leistung der Truppe von Coach Rocco Dittrich wieder nicht belohnt wurde. Das lag aber weniger an den Fortunen selbst, sondern an einem mit allen Mitteln agierenden Gegner und an einer indiskutablen Leistung des Schiedsrichters in zweiten Spielabschnitt. Der VfB-Trainer war vor dem Spiel wiederum nicht zu beneiden, musste er doch gleich 14 Spieler ersetzen. So stand ein Spieler aus der 2. Mannschaft in der Startelf und drei A-Junioren, die vormittags noch gegen Borea Dresden aufgelaufen waren, saßen auf der Bank und kamen später sogar noch zum Einsatz. Aber, trotz dieser ungünstigen Ausgangsposition, waren die Fortunen von ihrem Trainer wieder hervorragend eingestellt und zeigten über die gesamte Spielzeit eine starke Mannschaftsleistung. So war über das gesamte Spiel nicht erkennbar nicht erkennbar, wer im letzten Jahr 3. der Sachsenliga war und wer der Aufsteiger ist. Meist bewegte sich das Geschehen zwischen den Strafräumen, wobei beide Teams versuchten den Ball laufen zu lassen und selten mit weiten Bällen operierten. Die Gastgeber hatten dabei die ersten Möglichkeiten durch Toni Vogel (9.), der aber nach schöner Kombination den Ball nicht voll traf und Kevin Gajt (21.). Der Chemnitzer Youngster scheiterte an Louis Kollmar im Leipziger Tor. Auch Möglichkeiten von Chris Meier (28.) und ein Kopfball von Norman Weckert (30.) hatten das Zeug zum möglichen Führungstreffer. Die Leipziger kamen erst nach 25. Minuten einmal gefährlich vor das VfB-Gehäuse. Diese Chance hatte es aber in sich. Über ihre rechte Seite spielten sich die Blau-Weißen bis zur Grundlinie durch. Der Rückpass kam dann zum völlig freistehende Philipp Madeheim, der aber den guten Luis Lungwitz im Chemnitzer Tor nicht überwinden konnte. In der 36. Spielminute gab es dann noch einmal das gleiche Duell und wieder behielt der Chemnitzer Schlussmann die Oberhand. Als man schon mit einem torlosen Halbzeitstand rechnete überschlugen sich die Ereignisse. In der 43. Spielminute wurde Toni Vogel von einem Leipziger im Strafraum umgesenst. Schiedsrichter Marco Kneusel aus Dresden zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Chris Meier ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte halbhoch ins rechte Eck. Auf der Gegenseite zirkelte Stephan Till einen Freistoß aus 20 Metern genau ins Dreiangel. Luis Lungwitz flog in die Ecke und kratzte das Leder noch heraus. Eine starke Aktion von beiden. So gingen die Fortunen nicht unverdient mit 1:0-Führung in die Kabine. Was dort dann mit dem Schiedsrichter passiert ist, bleibt wohl ein Rätsel. Die Leipziger erhöhten nun das Tempo und versuchten das Spiel an sich zu reißen. Dabei gingen sie bei fast jeden verlorenen Zweikampf mit viel Geschrei zu Boden – obwohl sie oft gar nicht berührt wurden – und der Schiri ließ sich darauf ein. Das Ergebnis waren 6 gelbe und eine rote Karte für die Chemnitzer in einem absolut fairen Spiel. Im Chemnitzer Dauerregen hatte Norman Weckert (49.) die Riesenchance auf 2:0 zu erhöhen, aber ein Leipziger Abwehrspieler brachte noch den Fuß an den Ball und verhinderte so den Einschlag. Danach drückten die Blau-Weißen die Fortunen in deren Hälfte, scheiterten aber immer wieder an der von Moritz v.d. Mühlen glänzend organisierten Chemnitzer Defensive und an einem stark aufspielenden David Groschopp der im defensiven Mittelfeld einfach nicht mit fairen Mitteln vom Ball zu trennen war. So kamen die Leipziger zu keinen Chancen, was in den Strafraum kam, war eine sichere Beute von Luis Lungwitz. Einen vielversprechenden Konter der Fortunen unterband der Schiedsrichter wegen angeblicher Abseitsstellung. Dabei war Kevin Gajt mit Ball aus der eigenen Hälfte gestartet und hätte allein auf das Leipziger Tor zulaufen können (75.). Unrühmlicher Höhepunkt der schwachen Schiedsrichterleistung war dann die 85. Spielminute. Unmittelbar vor der Leipziger Bank foulte der kurz zuvor eingewechselte Tom Hengst einen Leipziger Spieler. Wie von der Tarantel gestochen sprang die Leipziger Bank auf, lief aufs Feld und bedrängte den Chemnitzer Spieler. Schiedsrichter Kneusel, der selbst wie sein Linienrichter, über 30 Meter vom Ort des Geschehens entfernt war, ließ sich davon beeinflussen. Anstatt den Chemnitzer Spieler vor dem Übergriff zu schützen, zeigte er Tom Hengst die rote Karte. Es war ein Foul, unstrittig, aber gelb hätte es auch getan und rot hätte es hier eher für die Leipziger Bank geben müssen. Der folgende Freistoß segelte in den Strafraum auf den Kopf von Kevin Prochaska und von dort zum schmeichelhaften 1:1 Ausgleichtreffer für die Leipziger ins Chemnitzer Tor. Die nun verunsicherten Fortunen müssen sich bei ihrem Torwart bedanken, der in der Nachspielzeit noch Leipziger Chancen von Hendrik Noseck (90.+2) und Ahmad Albaghdadi (90.+4) entschärfte. So gesehen geht das 1:1 am Ende in Ordnung, wenn auch ein Beigeschmack bleibt.

 

Nach dem punktspielfreien kommenden Wochenende, trifft der VfB Fortuna am Samstag, den 1.10.2022 um 15.00 Uhr auf Tabellennachbarn Dresden-Striesen im dortigen Sportpark an der Bärensteiner Straße. (FR)

 

VfB Fortuna: Lungwitz – Schwarz (V.), v.d.Mühlen (C.), Weißbach – Groschopp (V.), Vogel (V.,67.Hengst, 85. Platzverweis). Eberlein, Felke (V.) – Meier (V.), Weckert (84. Seifert), Gajt (V., 76. Starke);
Torfolge: 1:0 Meier (44. FE), 1:1 Prochaska (86.)
Zuschauer: 55
Schiedsrichter: Marco Kneusel (FV Hafen Dresden)          

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