12. Spieltag Sachsenliga VfB Fortuna Chemnitz - BSC Rapid Chemnitz 3:0 (2:0)
Der so lang schon erste Heimsieg in der Sachsenliga gelang unserer 1. Männermannschaft des VfB Fortuna am 12. Spieltag ausgerechnet im Prestigeduell gegen den BSC Rapid Kappel. Im Vorfeld des Spieles war in den sozialen Netzwerken viel von Fortuna I gegen Fortuna II die Rede, da einige Kappler Spieler im Nachwuchszentrum des VfB ausgebildet wurden und dann den Lockruf der Kappler folgten, für andere war es das Spiel „Arm“ gegen „Reich“. Folgt man dieser Variante, dann bewahrheitete sich die vor über 20 Jahren getroffene Aussage des Chemnitzer Fußballidols Joachim Müller: „Geld schießt keine Tore“. Wie dem auch immer sei, auf dem Platz zeigten beide Teams eine tadellose kämpferische Leistung, allerdings mit sehr wenigen fußballerischen Höhepunkten. Beide Trainer mussten im Spiel auf eine ganze Reihe von wichtigen Spielern aufgrund von Verletzungen oder Sperren verzichten. Das konnten die Gastgeber mit ihrem breiten Kader und ihrer individuellen fußballerischen Klasse besser verkraften.
Wie die Kappler das ausgleichen wollten, zeigte bereits Ronny Weigel nach 32 Sekunden, als er seinen Gegenspieler Toni Vogel rüde abräumte und damit ein klares kämpferisches Zeichen setzte. Es dauerte rund zehn Spielminuten, bis sich die Fortunen daran gewöhnt hatten und nun auch ihrerseits gegen hielten. Um nicht falsch verstanden zu werden, das Spiel war absolut keine „Klopperei“ aber hart umkämpft – wobei die Kappler wirklich alles reinwarfen – was an diesem Tag bei ihnen möglich war und die Fortunen sich davon nicht beeindrucken ließen. Schiedsrichter Markowitz ließ auch sehr viel laufen und agierte meist sehr zurückhaltend.
Tormöglichkeiten waren insgesamt sehr rar gesät. In der 12. Spielminute hatten die VfB-Fans zum ersten Mal den Torschrei auf den Lippen, als sich Moritz Günther auf der linken Seite durchsetzte und den Ball zu Riccardo Gläser brachte. Dieser nahm das Spielgerät mit der Hacke mit und jagte es knapp über den Querbalken. In der 22. Spielminute lag dann das Leder zum ersten Mal im Kappler Tor. Linienrichter Stefan Steingräber aus dem Gebirge sah aber Norman Weckert im Abseits. Nicht die einzige vermeintliche Abseitsstellung, die er gegen die Gastgeber entschied. Vier Minuten später fiel dann aber doch das 1:0 und diesmal zählte es. Moritz Günther spielte den Ball in den Strafraum zu Florian Rüger, der sehr viel Platz zum Annehmen und zur Drehung hatte und sich diese Möglichkeit nicht entgehen ließ. Weitere vielversprechende Möglichkeiten boten sich für Norman Weckert (28.) und David Groschopp (36.), die aber von der vielbeinigen Kappler Abwehr im letzten Moment geklärt werden konnten. Fußballerischer Höhepunkt der ersten Halbzeit war das 2:0. Florian Rüger und David Groschopp fanden sich im Mittelfeld zum Doppelpass. Flo schickte David über die rechte Außenbahn, der erlief den Ball noch vor der Grundlinie und spielte an die Strafraumgrenze zurück. Dort kam Flo angerauscht und hob den Ball unter die Querlatte. Nico Kaiser im Kappler Tor war dagegen ohne Abwehrchance. In der 44. Spielminute wäre fast noch das 3:0 gefallen, aber der Kappler Torwart konnte einen Ball von Moritz Günther entschärfen. Kappler Torchancen waren im ersten Spielabschnitt nicht zu verzeichnen, die Dreierkette der Fortuna hatte die Kappler Angreifer um Oldie Ronny Weigel gut im Griff.
In der Halbzeitpause hatten sich die Gäste nochmals neu eingeschworen und das merkte man auch auf dem Platz. Zwar hatten die Fortunen die erste Möglichkeit durch einen Kopfball von Toni Vogel (47.), doch danach kam eine Druckphase der BSC Rapid. Bei einem Freistoß aus zentraler Position (50.) durch Daniel Seifert und einer Direktabnahme von Maximilian Heller (53.) musste Luis Lungwitz im Fortuna-Kasten sein ganzes Können aufbieten, um den Einschlag zu verhindern. Die einzige gelbe Karte im Spiel gab es dann in der 56. Spielminute für Philipp Koch, als Florian Rüger an der Mittellinie Tempo aufnahm und der Kappler Abwehrspieler ihn von den Beinen holte. Dem folgte dann kurze Zeit später mit dem 3:0, a la „Tor des Monats“ in der Sportschau, die Spielentscheidung. David Groschopp zog aus ca. 25 Metern einfach einmal ansatzlos ab und schmetterte das Leder unhaltbar ins Dreiangel (62.). Diesen Treffer hatte sich der unermüdliche Mittelfelddribbler mehr als verdient.
Danach passiert vor beiden Toren nicht mehr viel. Der VfB Fortuna verwaltete souverän das Spiel, die Gäste vom BSC Rapid hatten an diesem Tag fußballerisch nicht mehr viel entgegenzusetzen, zumal bei Ihnen auch die Kräfte enorm schwanden. Am Ende pfiff Schiedsrichter Markowitz überpünktlich ab. Zum, auch in der Höhe, verdienten Sieg des VfB Fortuna gab es in beiden Fan-Lagern keine zwei Meinungen. Damit kletterte der VfB Fortuna auf Rang elf, den ersten Nichtabstiegsrang – gerechnet auf sieben Absteiger, da die zwei Lausitzer Teams wohl die Oberliga Süd verlassen müssen. Am kommenden Mittwoch – Buß und Bettag – reist Rocco Dittrich mit seinen Jungs zur schweren Auswärtsaufgabe nach Markranstädt und am kommenden Sonntag empfangen die Fortunen zu Hause SG Taucha 99. Anstoß ist bei beiden Spielen 14.00 Uhr. (FR)
VfB Fortuna: Luis Lungwitz – Toni Vogel, Moritz von der Mühlen (C.), Dominik Hornig – Tom Hengst. David Groschopp, Kevin Gajt (88. Cedic Richter), Moritz Günther (88. Oliver Schwarz) – Floria Rüger, Riccardo Gläser (72. Chris Meier), Norman Weckert (72. Martin Gläser)
Torfolge: 1:0, 2:0 Florian Rüger (26., 39.), 3:0 David Groschopp (62.)
Zuschauer: 240
Schiedsrichter: Stephan Markowitz (Zwickau), Bürk Haubner, Stefan Steingräber.
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